Magnus Mills: Die Herren der Zäune

Roman. 216 S., Suhrkamp 2000

Schon merkwürdig mit den Empfehlungen des großen Thomas Pynchon: Nicht nur klingen die seltsam verquast, sondern weisen auch anscheinend regelmäßig, siehe Jim Dodge, darauf hin, daß mit dem gelobten Werk etwas nicht stimmt. Über die "Herren der Zäune" schreibt er:"...hat die mitreißende Kraft eines magischen Wortes, das laut auszusprechen gefährlich werden könnte." Mit Magie hat Magnus Mills Erstling nun gar nichts am Hut. Wäre dies Buch ein Film, müsste man es sich vorstellen als eine Mischung aus Detlev Buck und David Lynch´s Eraserhead oder vielleicht Brazil. Skurriler, knochentrockener und ziemlich schwarzer britischer Humor trifft auf eine ins alptraumhafte gewendete surrealistische Vorstellung der Gesellschaft.

Zwei schottische Zaunbauer brechen mit ihrem englischer Vorarbeiter auf, um, nun, um Zäune zu bauen. Dabei werden mehrere Menschen von schlecht gezielten Hammerschlägen und Zaunpfählen erlegt. Was allerdings niemanden zu stören scheint. Überwacht und irgendwie gesteuert werden die drei von rätselhaften Auftraggebern, die auf für die Zaunbauer und den Leser gleichermaßen undurchschaubare Weise unter einer Decke zu stecken scheinen. Gegen Ende stellt sich heraus, daß diese die eigentlichen Herren der Zäune sind, die drei Zaunbauer hingegen selbst hinter diesen landen.

Das Buch deutet vieles an, ohne es auszusprechen. Das kann eine Tugend sein, funktioniert aber nicht recht, weil einfach zuviel weggelassen wird. Weder entfaltet sich der gesellschaftliche Alptraum im Hintergrund der Handlung zu voller Blüte, noch wird die Aberwitzigkeit der Figuren wirklich ausgeschöpft. Letzteres mag auch ein Problem der Übersetzung sein, die manchmal sehr hölzern wirkt. Andererseits muß man Magnus Mills zugute halten, daß er ein wirklich originelles Buch geschrieben hat, das es schafft, seine Leser zu überraschen.

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