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Marek Lawrynowicz: Der Teufel auf dem Kirchturm.
208 S., C.H.Beck, 2000
"So lebten sie und vergingen sie, sie mühten sich ab, küßten ihre Kinder, aßen Suppe, tranken, hofften auf eine bessere Zukunft, und wenn böse Ahnungen sie quälten, versuchten sie sie schnell zu vergessen."
Heimat ist, wenn du trotzdem säufst, und singst. Beides wird in diesem Roman über drei Generationen einer polnischen Grossfamilie intensiv getan. Ein Jahrhundert polnischer Geschichte zwischen Deutschland und Russland, ein Jahrhundert des Lawierens, der Bauernschläue, des Überlebenswillens.
Lawrynowicz bringt tolle Szenen unter in einem Roman, der auf zu engem Raum zu viele Stationen abhakt. Manchmal gehen mit dem Rundfunkredakteur für Satire die humoristischen Gäuler durch, aber das lässt sich bei einem solchen Parforce-Ritt wohl schwer vermeiden. Hoch die Tassen!
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