David Baddiel:
Ab ins Bett!

 
  Kunstmann Vlg.

David Badiel:
Was man so Liebe nennt

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Es kommt daher wie ein Einhandbuch für Cosmopolitan Leser, dabei sieht sich David Baddiel, bekannt geworden durch die "Fantasy Football League", eine Comedy Show mit Kultstatus im britischen TV, eher in einer Reihe mit Nick Hornby oder Roddy Doyle. Natürlich geht es um Sex, aber auch um die Liebe, das Phlegma und die Phantasie. Vor allem ist es ein Buch über Jungs, die Männer werden müssen.

...in einer Reihe mit Nick Hornby oder Roddy Doyle...

Gabriel, Mittzwanziger, hat eine Schlafstörung , weswegen er Unmengen von Kaffee in sich schüttet; und entsprechend viel redet. Er lebt arbeitslos in einer Wohnung, die so verdreckt ist, daß sie zu leben beginnt. Seine Mitbewohner sind Nick, ein Fußballfan, der eines Tages verrückt wird, und eine kratzbürstige Katze. Der Grund seiner Schlafstörung ist Alice, die Frau seines älteren Bruders Ben, in die Gabriel hoffnungslos verliebt ist. Als Alice Schwester Dina auftaucht, beginnt er ein Verhältnis mit ihr.

...Der Grund seiner Schlafstörung ist Alice, die Frau seines älteren Bruders Ben...

Eine instabile Situation, die über eine Kette kleiner Unfälle zum großen Fiasko führt, an dessen Ende Gabriel wenigstens seine Schlafstörung verliert. Was den Sex angeht, der spielt sich in "Ab in's Bett" meistens zwischen Katzenflöhen und Zehennägeln ab. Oder in der Phantasie oder auf Video. Denn Baddiel bewegt sich auch noch in einer anderen, einer amerikanischen Tradition, der von dem jungen Woody Allen etwa, oder von Philip Roth's "Portnoys Beschwerde".

...Sex spielt sich in "Ab in's Bett" meistens zwischen Katzenflöhen und Zehennägeln ab...

Alex Portnoy, der jugendliche Daueronanie und pornographische Phantasie als Protest gegen jüdisch kleinbürgerliche Überkonditionierung zelebriert, ist in seiner larmoyanten Selbstentblössung, seiner Feier der eigenen Neurose ein direkter Vorfahr von Gabriel. Ein Bruder im Geiste ist auch Rob, der zielgerichtet stolpernde Held aus Nick Hornbys "High Fidelity". Mit dem er auch den Sinn für britischen Humor teilt. Wer sonst würde Frösche aus einem Mikrowellen Tandoori-Tofu springen lassen.

...in seiner larmoyanten Selbstentblössung, seiner Feier der eigenen Neurose...
©u-lit Zuletzt geändert am 26.02.2000