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Ralph Rothmann: Milch und Kohle.211 S., Suhrkamp, 2/2000 Das also ist die Schriftsteller Generation vor dem Hype, vor den Bergs, Herrmanns, Stuckrad-Barres, Leberts und Duves , sogar noch eine vor Meinecke, Beyer und Goetz. Eine Jugend, nicht eine Kindheit, in den 60igern, wer hat das schon noch. Das Ruhrgebiet, in dem Ralf Rothmann aufgewachsen ist, liegt schon lange im Land der Bücher und Filme. Das trägt sicher dazu bei, daß nichts an diesem Buch besonders überraschend wirkt. Ein mittlerweile erwachsener Sohn löst nach dem Tod der Eltern deren Wohnung auf. Er erinnert sich, wobei die beschriebenen Szenen hauptsächlich aus der Zeit stammen, als er 15 Jahre alt war. Das alles wirkt recht autobiographisch: Die Herkunft aus Schleswig Holstein. die Probleme zwischen der lebenslustigen Mutter und dem schwer malochenden Vater, die Probleme mit dem mit einer Behinderung lebenden Bruder. Ist es nicht erlebt, ist es sehr lebensecht erfunden. Dazu gibt es Nachbarn, Freunde, italienische Gastarbeiter, die die Familiengeschichte einbetten in ein lakonisches Soziogramm der prä-68iger Gesellschaft des Ruhrpotts mit ihren engen Moralvorstellungen und den fast schamlosen Ausbrüchen. Der Erzähler, der 15jährige Simon, rückt dabei weit in den Hintergrund, hauptsächlich zugunsten der Mutter. Das allerdings bewirkt, daß dem Buch der Fokus fehlt. Es ist nicht wirklich die Geschichte der Mutter, die erzählt wird, aber auch nicht die Geschichte einer Mutter Sohn Beziehung.
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